0
100
go back
Top

Raum. Instrument. Medium. Netzwerk

  /    /    /  Raum. Instrument. Medium. Netzwerk

Der Begriff der Immersion bildet den Gegenstand einer ästhetischen Kontroverse, die über die Grenzen des Musikdiskurses hinausreicht. Immersion steht für Erfahrungen des Eingenommenseins von sinnlichen Eindrücken, für das Eintauchen in virtuelle Umgebungen oder die verlebendigende Kraft des Scheins. Das immersive Erleben steht somit im Gegensatz zum distanzierten Betrachten, das für lange Zeit den Umgang mit Kunst auszuzeichnen schien. Distanz zu schaffen – zum Wahrgenommenen wie zum eigenen Wahrnehmen – galt als die Stärke der Kunst, besonders der modernen. Denn erst in einer reflektierenden Aneignung, so die Überlegung, komme das kritische Potenzial der Kunst zur Geltung; sei es als Kritik an den Vereinnahmungen der Kulturindustrie, am Eskapismus des gehobenen Kitschs oder an den Überwältigungsstrategien der politischen Propaganda. Diese Ansicht scheint heute an Überzeugungskraft zu verlieren. Die zeitgenössischen Künste, und besonders die Musik und Klangkunst, wollen ihre immersive Macht nicht mehr unterdrücken – eine Macht, die durch die Digitalisierung nur noch verstärkt wurde: Environment und Installationen, inszenierte Konzerte und interaktive Kunstformen involvieren die Betrachter, ziehen sie ins Geschehen hinein. Dabei geben diese Spielformen aber keinesfalls den Anspruch auf, im emphatischen Sinne Kunst zu produzieren – vielmehr scheinen sie eine andere Idee vom Sinn der Kunst einzufordern. Dennoch drängt sich die Frage auf: Passt sich die Kunst auf diese Weise nicht dem allgegenwärtigen Spektakel an? Oder befreit sie sich von einer falschen Selbstbeschränkung? Bezeichnet Immersion immer ein unkritisches Verhalten oder eröffnet sie vielmehr Erfahrungsräume, die uns im Alltag verschlossen bleiben? Die Frage nach der Funktion der Immersion in der Kunst lässt sich nicht im Voraus entscheiden, sondern muss als Streit ausgetragen werden. Wir haben Künstlerinnen und Wissenschaftler gebeten, in dieser Debatte Stellung zu nehmen, von eigenen Erfahrungen und Arbeiten zu berichten und über die Gründe der neuen Attraktivität des Immersiven nachzudenken.

Müller, Patrick, “Raum. Instrument. Medium. Netzwerk. Konstellationen telematischer Aufführungspraxis”, in: Dissonance 144 (2018)

Link to paper

Background color
Texture style
select texture
clear

MONOLAB

A PROFESSIONAL SOLUTION for all types of CREATIVES. Packed with a ton of beautiful elements, powerful options & fully flexible layouts.

Laptop Image
Demo Image
Main Home
Demo Image
Thumbnail Projects
Demo Image
Portfolio Attached Info
Demo Image
Projects Carousel
Demo Image
Portfolio Masonry
Demo Image
Portfolio Gallery

Layouts for everything

Monolab is equipped with predesigned templates great for setting up an online store, presenting yourself, your work & much more.

Page Image
Agency Studio
Page Image
What We Do
Page Image
Contact
Page Image
Who We Are
Page Image
Shop Masonry Carousel
Page Image
Careers

Create A CAPTIVATING PORTFOLIO without knowing a single line of code. With Monolab you get A UNIQUE BLEND of style & ease of use.